Kommunale Strukturen zum Schutz vor Gewalt stärken

Der Kreis erhöht seine Zuschüsse an die Wetterauer Frauenvereine (von links): Kornelia Schäfer, Claudia Taphorn (beide vom Fachdienst Frauen und Chancengleichheit) und Landrat Jan Weckler.

 

Die Europaratskonvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt – bekannt als „Istanbul-Konvention“ – soll Frauen und Kindern ein gewaltfreies Leben ermöglichen. Bereits 2020 hat sich der Wetteraukreis dazu entschieden, die Umsetzung der Konvention auf Kreisebene proaktiv anzugehen. Nun erhalten die Wetterauer Frauenvereine mehr Geld für ihre Arbeit.

Im Auftrag des Kreistages unter Federführung des Fachdienstes Frauen und Chancengleichheit wurde zunächst eine umfassende Bestands- und Bedarfsanalyse erarbeitet, die seitdem als Wegweiser für die regionale Umsetzung der Konvention im Wetteraukreis dient. Im nächsten Schritt wurden vom Kreistag rund 100.000 Euro zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt, um die Präventionsarbeit auszubauen und Beratungsangebote im Gewaltschutz weiter zu stärken.

„Unser gemeinsames Ziel war und ist es, die Umsetzung der Konvention im Wetteraukreis zügig voranzubringen“, so Landrat Weckler. „Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Gewaltprävention zu verbessern und Frauen besser zu schützen. Fakt ist: Der Unterhalt und der Ausbau von Präventions- und Schutzangeboten kostet Geld. Die Einrichtungen und Träger benötigen eine dauerhafte und verlässliche Finanzierung, um ihre Arbeit angemessen und bedarfsgerecht ausüben zu können.“

Informieren und sensibilisieren

Claudia Taphorn, Mitarbeiterin beim Fachdienst Frauen und Chancengleichheit, ergänzt: „Neben dem Ausbau der Beratung, der Schutzangebote und der Unterstützung liegt uns vor allem die Prävention von häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt am Herzen.“ Die nun bereitgestellten 100.000 Euro fließen deshalb unter anderem in eine halbe Stelle für Präventionsarbeit beim „Frauen-Notruf Wetterau e.V.“ sowie eine zusätzliche halbe Beratungsstelle bei „Frauen helfen Frauen Wetterau e.V.“. Somit werden zusätzliche Ressourcen geschaffen, um über Ursachen, Formen und Auswirkungen von Gewalt gegen Frauen zu informieren und die Bevölkerung zu sensibilisieren.

Bei der Bestandsaufnahme kam zudem heraus: Im Wetteraukreis gibt es noch keine speziellen Angebote zum Thema Prävention von häuslicher und Gewalt für Kinder und Jugendliche. „Deshalb werden wir zusätzlich ein spezielles Angebot für Schülerinnen und Schüler finanzieren, bei dem es um gleichberechtigte Rollenbilder, gewaltfreie Konfliktlösung in Beziehungen und gegenseitigen Respekt gehen wird“, erläutert Landrat Jan Weckler.

Seine finanzielle Unterstützung für die Präventionsprojekte „Starke Kids“ für Grundschulkinder und „Starke Suse“ für Mädchen und Frauen mit Beeinträchtigungen des Vereins „Wildwasser Wetterau e.V.“ in Höhe von jährlich 38.000 Euro setzt der Wetteraukreis fort. Weiteres Geld fließt in die Arbeit des Wetterauer Frauenhauses, für das auch das Land Hessen jüngst seine Zuwendung deutlich erhöht hat – unter anderem, damit weitere Plätze geschaffen werden können.

„Geschlechtsspezifische Gewalt, Gewalt gegen Frauen und Mädchen, ist eine Menschenrechtsverletzung. Mit unseren Maßnahmen stärken wir die kommunalen Strukturen zum Gewaltschutz und zur Prävention von jeglicher Art von Gewalt gegen Frauen und Mädchen“, resümiert Landrat Jan Weckler.

 

Wetteraukreis Pressemitteilungen

Back