Neue Kleiderkammer gesucht

Spende überreicht: Die Zonta-Frauen Julia Büttner, Dr. Adelheid Deuser, Renate Deutsch-Boberski und Sarah Kortmann mit Barbara Ullrich und Illona Geupel (Frauenhaus Wetterau) sowie Landrat Jan Weckler und Sophia Diefenthäler (Frauenhaus). FOTO: PV

20. April 2022

Redaktion/ Wetterauer Zeitung

Zonta spendet 8000 Euro fürs Frauenhaus Wetterau und benötigt selbst Hilfe

Eine Spende in Höhe von 8000 Euro für das Frauenhaus hat der Zonta-Club gesammelt. »Diese Spende wurde möglich, weil so viele Bürgerinnen und Bürger unsere Adventskalender-Aktion durch ihre Käufe so großartig mitgetragen haben«, sagt Zonta-Präsidentin Julia Büttner.

Landrat Jan Weckler unterstützte den Zonta-Kalender von Anfang an: »Ich schätze das große Engagement der Frauen vom Zonta Club. Es ist toll zu hören, dass die Kalenderaktion so erfolgreich war.« So profitierten viele in der Wetterau: Sponsoren, Gewinner und die Institution.

Renate Deutsch-Boberski vom Club-Vorstand erläutert die Spende: »Unser Club möchte dazu beitragen, dass für den Träger ›Frauen helfen Frauen Wetterau‹ wieder ein Vereinsfahrzeug angeschafft werden kann. Dieses ist nun bestellt und unterwegs. Der alte Lieferwagen musste kurz vor Weihnachten nach etwa 25 Jahren Dienst wegen eines Motorschadens ausgemustert werden.« Ein zuverlässiges Vehikel mit Platz für mehrere Personen werde für Abholungen von Frauen mit Kindern aus Gewaltsituationen und prekären Verhältnissen wie auch für Umzüge und Besorgungsfahrten dringend benötigt.

Besonders engagieren sich die Club-Frauen derzeit im Rahmen der Kleiderkammer für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Jeden Mittwoch, im Anschluss an die normalen Ausgabezeiten, können sich Familien in der Zonta-Kleiderkammer mit einer Erstausstattung von Kleidung, Schuhen und Wäsche eindecken. »Derzeit ist unsere Kleiderkammer in der Blücherstraße 23 in Bad Nauheim für Geflüchtete immer mittwochs von 12.45 bis etwa 14 Uhr geöffnet«, erläutert Zontian Hanne Röder, die mit Brigitte Ortel die Kleiderkammer leitet. Das Angebot werde sehr gut angenommen, jeden Mittwoch kämen fast 30 Personen aus der Ukraine. »Die Dankbarkeit ist riesig, denn die meisten Menschen hatten auf der Flucht nur das dabei, was sie am Körper trugen. Viele konnten ihr ukrainisches Geld nicht umtauschen.«

Die Zonta-Frauen helfen gerne, so wie sie es schon während der letzten Flüchtlingswellen getan haben. Jedoch sind die extrem beengten Räume im Keller und die schmale Treppe ein großes Problem. Julia Büttner: »Alle Helferinnen in der Kleiderkammer arbeiten ehrenamtlich, ohne jegliche Bezahlung. Wir freuen uns, dass sich immer wieder Helferinnen melden. Daher finden wir es sehr schade, dass für die viel gelobte und von allen Seiten als wichtige Institution anerkannte Kleiderkammer nach wie vor keine besseren Räume vorhanden sind.«

Schwierige Bedingungen

Die Helferinnen arbeiteten bis zu sieben Stunden am Stück in den beengten Kellerräumen, ohne Tageslicht und ohne Lüftung. Aber mit FFP2-Maske, wegen des großen Andrangs von Besuchern. Büttner: »Wir versuchen zwar, durch Einteilung von Schichten die Lage abzumildern, aber das klappt wegen Ausfällen oft nicht. Und auch die schmale, steile Treppe ist für viele Besucher eine große Herausforderung.«

Der Zonta Club wünscht sich endlich eine pragmatische Lösung, auch damit nicht wieder bei steigenden Inzidenzen zugesperrt werden muss.

 

 

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